Wissenschaft zum Anfassen: Ein Tag als Nachwuchsforscher*in am BRICS

Wie soll ich meine Zukunft gestalten? Ist ein Studium oder eine Lehre das richtige für mich? Welchen Beruf möchte ich überhaupt ergreifen? Diese Fragen beschäftigen wohl die meisten Schüler*innen. Alljährlich findet hierzu der „Girl’s/Boy’s Day“ statt. An diesem Tag bekommen Jugendliche die Chance verschiedene Berufe auszutesten, um einen tieferen Blick auf mögliche Berufe zu erlangen. Zum diesjährigen „Girl’s/Boy’s Day“ am 25. April 2024 öffnete auch das BRICS (Braunschweig Intergrated Centre of System Biology) seine Türen. Die Arbeitsgruppe „Cellular Metabolism“, geleitet von Prof. Thekla Cordes von der TU Braunschweig und dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI), ermöglichte 20 Schüler*innen einen spannenden Einblick in das Leben als Wissenschaftler*in.

Die Universität nicht nur zum Studium, sondern auch zum Beruf

Das man in Betracht zieht zur Uni zu gehen, um zu studieren ist relativ klar, schließlich sind sie genau dafür da. Aber wie ist es eigentlich an einer Uni zu arbeiten? Das Campusleben an der Uni Braunschweig konnten die Schüler*innen sich einen Tag genauer anschauen. Los ging es dabei mit einer Führung über den Zentralcampus. Dabei konnten sie nicht nur einen Blick in die beeindruckende Bibliothek und Hörsäle werfen, sondern auch ein wenig hinter die Kulissen. Sie tauchten ein in eine Welt der Labore, erkundeten die Mensa und die Plätze an denen Studierende, Lehrende und Wissenschaftler*innen kreative Pausen verbringen. Besonders aufschlussreich war die Fragestunde, in der die Schüler*innen alles über das Studium, die Laufbahn als Biologe*in und andere mögliche Berufszweige erfuhren. Dabei konnten sie nicht nur Professorin Thekla Cordes und Doktorandinnen, Lea Woyciechowski, Birte Dowerg und Hanna Willenbockel interviewen, sondern auch Jenica, die für einige Wochen von der Western Universität in Kanada als Gastforscherin in der Arbeitsgruppe ist. So konnte das erlernte Wissen aus dem Englischunterricht praxisnah angewendet werden.

DNS aus Tomaten zum Anschauen

Als Höhepunkt des Tages hatten die Schüler*innen die Gelegenheit, selbst zu experimentieren, denn das gehört zum Leben als Wissenschaftler schließlich dazu. Mithilfe von alltäglichen Haushalsgegenständen, wie Spülmittel und Zitronensaft, extrahierten sie die Träger der Erbinformation, die Desoxyribonukleinsäure (DNS) aus Tomaten. Das Ergebnis war faszinierend und sogar sichtbar! Ähnlich einem feinem, weißen Fadenknäuel schwamm die DNS nach dem letzten Protokollschritt in der Lösung, zumindest bei einigen Gruppen. Doch selbst bei Schüler*innen, bei denen die Extraktion weniger gut gelang, ließ sich dadurch keiner entmutigen. „So ist das nun mal mit Experimenten, die klappen nicht immer“, kommentierte einer von ihnen. Einige Schüler*innen überlegten, das Experiment zu Hause zu wiederholen, dann vielleicht mit einem anderen Obst oder Gemüse. Zudem konnten sich die Teilnehmenden über einen Misserfolg hinwegtrösten, indem sie mit flüssigem Stickstoff selbstgemachter Eiscreme kreierten. Das sah nicht nur super cool aus, sondern schmeckte auch noch fantastisch.

Zum Abschluss des Tages gab es noch ein ausgiebiges Mittagessen in der Mensa, bevor es für sie wieder nach Hause ging. Hoffentlich mit etwas mehr Begeisterung für die Naturwissenschaft und Neugierde für unsere Welt.

 

Kontakt: Prof. Thekla Cordes, thekla.corde[at]tu-braunschweig.de